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Dittrich, Anna (1899 – 1981)

Anna Elisabeth Anneliese Dittrich unterstützte jüdische Familien.

6.8.1899 in Barskamp – 7.1.1981 in Bremen

Anna war die Tochter des Superintendenten Julius Albrecht Johannes Dittrich (1852-1936) und der Irmgard Sophie Elisabeth Borchers (geb.1860).

Sie besuchte das Oberlyzeum Kippenberg und verließ das Lehrerinnenseminar im März 1920 mit dem Zeugnis der Lehrbefähigung. Bis 1928 war sie an verschiedenen Privatschulen tätig, z.B. in der Missionsanstalt Hermannsburg, im Landerziehungsheim Zossen und im Bruderhof bei Fulda. Danach arbeitete sie zwei Jahre als Hilfslehrerin in Bremen und wurde im Oktober 1930 an der Volksschule Talstraße unwiderruflich angestellt.

1934 trat sie zusammen mit ihrer früheren Lehrerin Magdalene Thimme der Bekenntnisgemeinde St.Stephani Süd von Pastor Greiffenhagen bei. Sie war zusammen mit Hedwig Baudert für den Kindergottesdienst zuständig und arbeitete in der Fürsorge mit. Beide Frauen brachten wie Maria Schröder der vor der Deportation stehenden judenchristlichen Familie Abraham warme Kleidung ins Haus und wurden dafür in gleicher Weise gemaßregelt wie Maria Schröder. 1942 wurde gegen sie ein Dienstverfahren eingeleitet und sie wurde am 18.3.1942 aus dem Schuldienst entlassen. Sie konnte jedoch nach einer Revision mit gekürzten Bezügen weiter unterrichten.

Elisabeth Hannover-Drück

Literatur und Quellen:
Koch, Diether: Die Anfänge des Kirchenkampfes in St.Stephani, in: Albertz, Heinrich u.a.: 850 Jahre St.Stephani-Gemeinde Bremen, Bremen 1990.
Mackeben, Michael: Auswirkungen des Kirchenkampfes auf die St.Stephani-Gemeinde 1933-1945, Bremen 1968.
Meyer-Zollitsch, Almuth: Nationalsozialismus und evangelische Kirche in Bremen, Bremen 1985.