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Vier Frauen und ein Ziel

Der steinige Weg zum Wahlrecht der Bremerinnen

Vortrag von Romina Schmitter

Auf dem Bild sind die vier Frauen zu sehen, auf die sich der Vortrag bezieht: Von links nach rechts – die Berlinerin Hedwig Dohm und die drei Bremerinnen Luise Koch, Minna Bahnson und Auguste Kirchhoff.

Hedwig Dohm wurde 1831 geboren, heiratete 1853 den Chefredakteur der satirischen Zeitschrift “Kladderadatsch” Ernst Dohm und hatte 5 Kinder.

Luise Koch war Privatlehrerin, blieb aber – wie die meisten ihrer Kolleginnen im Staatsdienst – ledig; denn bei einer Verheiratung hätten sie aufgrund des sogenannten “Beamtinnenzölibats” ihre Berufstätigkeit aufgeben müssen. Das Zölibat galt zwar, wie der Name sagt, für Beamtinnen; aber gesellschaftliche Normen sorgten dafür, dass es in der Realität die meisten Lehrerinnen betraf.

Minna Bahnson war mit dem Bremer Oberbaurat Carl Bahnson verheiratet, blieb aber kinderlos.

Auguste Kirchhoff, wie Luise Koch und Minna Bahnson in der 60ern des 19. Jahrhunderts geboren, heiratete den Juristen und späteren Senator Dr. Heinrich Kirchhoff und hatte – wie Hedwig Dohm – 5 Kinder.

Mit diesen Familienverhältnissen und ihrer bürgerlichen bis großbürgerlichen Herkunft waren zumindest Hedwig Dohm, Minna Bahnson und Auguste Kirchhoff für die Stimmrechtsbewegung eigentlich untypisch: einmal waren die meisten Stimmrechtlerinnen Lehrerinnen und damit ohne eigene Familie. Dann hatten sie – wie auch die wenigen Männer, die sich für politische Frauenrechte einsetzten – einen kleinbürgerlichen bis proletarischen Hintergrund.

Dass ich die vier Frauen trotzdem ausgewählt habe, hängt mit der herausragenden Bedeutung zusammen, die sie für die Bewegung hatten.

Text erhältlich bei: info@bremer-frauenmuseum.de