27.3.1898 in Graudenz (Westpreußen) – 10.1.1982 in Bremerhaven
Nach Absolvierung des Abiturs und Erwerb der Lehrbefähigung für die Höhere Mädchenschule in Graudenz arbeitete die Tochter eines Konrektors ab 1918 dort zunächst als Lehrerin. Durch die Abtretung Westpreußens an Polen im Versailler Vertrag war sie gezwungen, ihre Heimatstadt zu verlassen.
Eine zunächst in Elberfeld angenommene Stellung an einer höheren Privat-Mädchenschule gab sie 1922 für ein Zusatzstudium an der Handelshochschule in Leipzig auf. Nach bestandenem Examen trat sie 1925 als Handelsoberlehrerin bei der Städtischen Gewerbe- und Kaufmannsschule in den Dienst der Stadt Wesermünde ein und wurde fünf Jahre später zur Fachschuloberlehrerin ernannt. Im Zuge der Neustrukturierung der Bremerhavener und Wesermünder gewerblichen, kaufmännischen und hauswirtschaftlichen Berufs- und Fachschulen wechselte sie 1934 als Beamtin der Stadt Bremerhaven an die dortige Kaufmännische Schule in der Grenzstraße.
Nach der Besetzung der Stadt durch amerikanische Truppen wurde Elisabeth Schwarz im Juni 1945 zunächst die kommissarische, am 1.12.1946 die endgültige Leitung der Kaufmännischen Lehranstalten übertragen. Nach 36jähriger Tätigkeit im Bremerhavener Schuldienst schied sie aus gesundheitlichen Gründen am 31.3.1961 vorzeitig aus dem Erwerbsleben aus.
Besondere Verdienste erwarb sich die unverheiratete Pädagogin, die als streng, aber auch verständnisvoll galt, durch ihren unermüdlichen Einsatz bei der Aufrechterhaltung des Unterrichts während des Zweiten Weltkrieges und beim Wiederaufbau der Kaufmännischen Lehranstalten in den Nachkriegsjahren.
Literatur und Quellen
Bickelmann, Hartmut (Hrsg.): Bremerhavener Persönlichkeite aus vier Jahrhunderten. Ein biografisches Lexikon, Bremerhaven 2.Aufl. 2003, S.314, Erstveröffentlichung.
100 Jahre Berufsschulen in Bremerhaven, Brhv. 1960, S.39-45, 58.
Daniela Stammer[1]
[1] In der Erstveröffentlichung Geburtsname Daniela Deckwart.