Ein Platz für eine bedeutende Bremerin
Elisabeth-Hannover-Drück-Platz
Ehrung der Historikerin, Lehrerin, Frauenrechtlerin
Die Benennung des kleinen Platzes an der Kreuzung Berliner und Bremer Straße nach Elisabeth Hannover-Drück (1928 bis 2009) geht auf eine Anregung der Anwohnerin Margarethe Paskos zurück und wurde im Beirat Östliche Vorstadt 2021 so beschlossen. Mit großem Engagement gelang es Irmgard Lindenthal (bfm) mit Ortsamt, Beirat und vielen Einzelpersonen die offizielle Einweihung am 11.Mai 2023 zu organisieren. Der kleine Platz war gut gefüllt, neben Mitgliedern des Bremer Frauenmuseums e.V. waren auch Bremens Frauenbeauftragte Bettina Wilhelm und Luise Scherf anwesend.
Nach den Beiträgen von Irmgard Lindenthal (für den Beirat), Marion Reich (für das bfm) und Bettina Hannover (für die Familie) wurde unter großem Beifall das neue Straßenschild feierlich enthüllt.
Der Weser-Kurier berichtete ausführlich im Stadtteilkurier über diese Veranstaltung.
Am Abend desselben Tages fand im Wallsaal der Stadtbibliothek ein Vortrag über Elisabeth Hannover-Drück statt.
Das bfm wurde vom Verein Bücherfrauen, einem Netzwerk von Büchermacherinnen wie Autorinnen und Verlegerinnen, eingeladen, im Rahmen einer bundesweiten Feministischen Bücherwoche eine Lesung zu einer Frauenbiographie zu übernehmen. Wir entschieden uns für Elisabeth Hannover-Drück (1928-2009), die für uns in mehrfacher Hinsicht von Bedeutung ist: sie war Autorin zahlreicher Texte und Abhandlungen, befasste sich mit frauenrelevanten Themen und sie war Mitgründerin und langjährige Vorsitzende des Vereins Bremer Frauenmuseum (bfm).
In die Vortragsveranstaltung über Leben und Werk von Elisabeth Hannover-Drück wurden auch Zeitzeuginnen einbezogen. Zwei ihrer Töchter sind Mitglied in unserem Verein, sie brachten sich sowie weitere Familienmitglieder mit großem Enthusiasmus in die Planungen ein.
Die etwa 70 Besucher:innen im Wallsaal der Zentralbibliothek folgten mit lebhaftem Interesse den Ausführungen: nach Grußworten seitens der Bibliothek und von Ulrike Kleinert (Bücherfrauen) zeichnete Marion Reich zunächst Leben und Werk der Historikerin, Frauenrechtlerin und Studienrätin nach. Da es sich hier um einen Beitrag zu einer Buchwoche handelte, wurde auf ihr Werk als Mitautorin historischer Standardwerke (mit ihrem Ehemann Heinrich Hannover) z.B. „Justiz in der Weimarer Republik“ (1966) und die von ihr verfassten und vom Staatsarchiv herausgegebenen Werke zur Bremen Frauengeschichte ausführlicher eingegangen. Von besonderer Bedeutung war aber auch ihr Wirken als Mitgründerin des Vereins Bremer Frauenmuseum (1991). Mit dem Hinweis auf das Projekt, das ihr besonders am Herzen lag – die Benennung von Straßen nach bedeutenden Bremer Frauen und die Erweiterung bestehender Schilder durch informative Legenden – schloss sich der Kreis zur vorangegangenen Platz-Einweihung.
Viele Familienmitglieder, neben den Kindern, den Schwestern Bettina, Irmela, Almut und Jantje waren zwei Brüder, die Schwester Gudrun Graichen sowie Enkel und Urenkel z.T. aus nah und fern angereist. Sie ergänzten die Informationen, erzählten mit Humor und innerer Anteilnahme von einer faszinierenden Frau, die zugewandt, aber auch energisch gewesen war, und verlasen die Schilderung von Begebenheiten, verfasst von Romina Schmitter, Zeitzeugin und enge Freundin von Elisabeth Hannover-Drück. Auch der Schwiegersohn Hans-Olaf Henkel – Ehemann von Bettina Hannover – meldete sich humorig zu Wort.
EHD Dokumentation
EHD Weserkurier 2023-5
Auf den Spuren bedeutender Bremerinnen
FrauenOrte
Stadtführungen / Rundgänge
Auf die Spuren bedeutender Bremerinnen führen unsere Rundgänge durch die Stadtteile Mitte, Östliche Vorstadt, Walle und Osterholz, sie zeigen ausgewählte FrauenOrte in verschiedenen Stadtteilen.
- Paula Modersohn-Beck Steg, Foto Regina Contzener Steg. Foto: ReginaContzen
- Im Steintorviertel
- Bürgermeister Annemarie-Mevissen-Weg, Foto Christina Kuhaupt
Frauen haben das gesellschaftliche, soziale und politische Leben mitgeprägt. Die Reihe FrauenOrte macht bedeutende Frauen in den einzelnen Stadtteilen sichtbar: Wer waren sie? Was haben sie Besonderes geleistet? Wo haben sie gewirkt?
Dabei geht es u.a. um die Pädagogin, Publizistin und Lithografin Betty Gleim, die Frauenbeauftragte und Sozialsenatorin Ursel Kerstein, die Verfolgte des Nationalsozialismus und spätere Senatorin Käthe Popall, die Künstlerin Paula Modersohn-Becker und die Bürgermeisterin Annemarie Mevissen.
Die bisher konzipierten Rundgänge in Mitte, Walle und Osterholz gibt es auch als digitalen Stadtplan. In Stadtteilkarten sind die FrauenOrte positioniert, durch Angaben zur Biografie ergänzt und als Rundgänge markiert.
Flyer FrauenOrte bfm – Pressemitteilung bfm-Digitaler Stadtplan FrauenOrte
Teilnahmegebühr: 10 Euro pro Person.
Anmeldungen: office@bremer-frauenmuseum.de
Weitere Termine: auf Anfrage.
Das Projekt FrauenOrte wird gefördert durch den Senator für Kultur und die Beiräte Mitte/Östliche Vorstadt.
Nähere Informationen: www.bremer-frauenmuseum.de/stadtplan.
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FrauenOrte Bremen-Osterholz
Mit einer Präsentation der Arbeitsergebnisse zur Stadtteilkarte Osterholz fand im April der Einsatz der Arbeitsgruppe im Krankenhausmuseum einen schönen Abschluss. Diese hatte sich nach einem Vorschlag von Katrin Schoßmeier (Volkshochschule Ost) aus interessierten Laien aus dem Stadtteil gebildet, um unter Leitung von Anke Osterloh Frauenbiographien aus dem Stadtteil Osterholz zu erarbeiteten, und damit den digitalen Stadtplan auf unserer Homepage zu ergänzen. Die VHS übernahm weitgehend Organisation und Finanzierung.
Die Ausstellung, die noch für einige Zeit im Bremer Krankenhausmuseum zu sehen sein wird, zeigt Porträts von 14 Frauen aus dem Stadtteil mit dem zugehörigen Text. Unter dem Titel Frauen, die Spuren hinterlassen berichtete der Weser-Kurier in mehreren Stadtteilausgaben über die Aktion. In einem Rundgang über das Krankenhausgelände Osterholz stellte Anke Osterloh Frauenschicksale aus der „Nervenheilanstalt“ vor.
Unsere Statistiken
Auf unserer Website gibt es zwei für die Bremer Frauengeschichte relevante Dateien, die ständig aktualisiert werden, und die es in dieser Form nur bei uns gibt.
Nach Frauen benannte Straßen in Bremen und Bremerhaven
Hier sind alle Straßen und Wege aufgeführt, die nach tatsächlich existierenden Frauen benannt wurden. Darin sind auch Wege enthalten, die nicht im offiziellen Straßenverzeichnis vorkommen und daher in den gängigen Navis nicht zu finden sind, z.B. die Margaretenbrücke im Bürgerpark, die nach der Frau des Architekten Wendt benannt wurde. Nicht aufgeführt sind Straßen mit weiblichen Vornamen, die keiner Frau zuzuordnen sind.
Bremische Parlamentarierinnen
Diese Liste enthält alle Frauen, die seit 1919 in Bremen gewählt wurden, anfangs in die Bremische Nationalversammlung und ab 1920 in die Bremische Bürgerschaft. In einer älteren Broschüre des bfm hatte man ein chronologisches System entwickelt, das bis zur Wahl 1991 reichte. Dieses Schema habe ich (Marion) fortgeführt.
Statistik Bremer Parlamentarierinnen 2023
Gender im Museum
Aktuelle feministische Interventionen diskutieren
Tagung – Projekt – Ausstellungsbesuche
bfm-Veranstaltungreihe_Gender_im_Museum_bfm_2023[1]
bfm Tagung Gender im Museum Programmflyer_2021
Museen, als machtvolle Bildungsinstanz von Wissen und Identität, repräsentieren geschlechterungerecht und wirken somit mit an einer ungerechten Welt.
mehr: Frauen im Blick – 30 Jahre Bremer Frauenmuseum e.V.
Mit den Stimmen der Frauen
100 Jahre Frauenwahlrecht und Engagement für Gleichberechtigung in Bremen
Das Buch stellt den Kampf der Frauen für ihr Wahlrecht bis hin zur Forderung nach politischer Partizipation in Bremen dar und spannt damit einen Bogen von den Kämpfen vor 100 Jahren bis heute. Neben Texten enthält es ausgewählte Dokumente und zahlreiche Abbildungen, Fotos, Illustrationen und Plakate.
Bremer Frauenmuseum (Hrsg.):
Anka Bolduan – Regina Contzen – Marion Reich
Vorstand des Bremer Frauenmuseums e.V.
176 Seiten, zahlreiche Abbildungen, erhältlich im Shop des Weser-Kurier, im Buchhandel und beim bfm (info@bremer-frauenmuseum.de)
Das Buch wurde gefördert durch die Bremische Bürgerschaft und den Weser-Kurier.
Statistik Bremer Parlamentarierinnen 2023