Helene Dehnkamp, geb. Krömmpel, engagierte sich für Not leidende Menschen.
29.10.1905 in Hamburg – 29.11.1989 in Bremen
Helene entstammte einer Hamburger Arbeiterfamilie und war seit frühester Jugend politisch aktiv. 1927 heiratete sie Willy Dehnkamp (Bürgermeister in Bremen von 1965-1967) und zog mit ihm 1928 nach Bremen-Nord (Blumenthal). Als ihr Mann 1933 von den Nationalsozialisten für vier Jahre inhaftiert wurde, musste Helene D. mit ihren beiden Söhnen das Schicksal vieler antifaschistischer Familien teilen. Ihr wurde jegliche staatliche Unterstützung verwehrt. Auf sich gestellt, war sie gezwungen, allein den Unterhalt für ihre Kinder und sich aufzubringen. Sie zog wieder zu ihrer Mutter nach Hamburg und arbeitete in ihrem Beruf als gelernte selbständige Schneiderin. Außerdem ging sie in fremden Haushalten putzen.
1950 kehrte die Familie nach Bremen zurück. In diesen schweren Nachkriegsjahren kam ihr hilfsbereites und aufgeschlossenes Wesen voll zum Tragen. Es war ihr stets ein menschliches Anliegen, Notleidenden selbstlos und schnell zu helfen. So rief sie u.a. zu Kleiderspenden auf, die sie in ihrem Hause sammelte, um sie dann an Bedürftige zu verteilen. Dabei war es für sie selbstverständlich, auch Kleidungsstücke zu ändern, wenn die Empfängerinnen selbst nicht dazu in der Lage waren. Außerdem sorgte sie für eine gerechte Verteilung von Carepaketen, organisierte Schulspeisungen und kümmerte sich um Mütterberatungsstellen. Viele Hilfsmaßnahmen, für die heute Sozialarbeiterinnen eingesetzt werden, organisierte sie spontan, unbürokratisch und ehrenamtlich.
Von 1955 bis 1972 war sie Vorsitzende der Arbeiter-Wohlfahrt in Bremen-Blumenthal. In dieser Funktion sorgte sie drüber hinaus für den sozial schwachen Stadtteil Lüssum.
Helene Dehnkamp steht stellvertretend für viele Frauen ihrer Generation, denen es selbstverständlich war, ohne Anspruch auf öffentliche Würdigung ihrer Leistungen im Schatten ihres Ehemannes zu wirken.
Helga Fuhrmann
Literatur und Quellen:
Interview der Verfasserin mit dem Sohn Rolf Dehnkamp, Bremen 1991
Interview der Verfasserin mit Thea Schweingruber, Mitglied des Vorstandes der Arbbeiter-Wohlfahrt in Blumenthal.